lundi 18 mars 2013

Jean Monod - Eindrücke einer jungen Zuhörerin


Bildnis einer jugen Frau (um 1810)

Charles Adrien Bost (1871-1943) hat im Bulletin de la Société de l’histoire du protestantisme einen Augenzeugenbericht seiner Urgroßmutter mütterlicherseits, Julie Devillas (1791-1869) veröffentlicht. En handelt sich um einen Auszug eines Briefs aus dem Jahr 1810, den sie ihrer Mutter, Louise Tessier (1754-1821), geschrieben hat, und um eine Notiz aus ihrem Tagebuch. Die beiden Dokumente sind interessant, da sie Jean Monods Ruf als Pastor und eine mögliche Schwäche seines Redeflusses erwähnen.

In ihrem Brief entschuldigt sich die junge Frau (sie ist 19 Jahre alt) bei ihrer Mutter für die späte Antwort und erwähnt dann die Predigt, die Jean Monod am 13. Mai gehalten hat:
„Mir scheint, Du wirst mir angesichts der Löblichkeit der Ursache [meiner Verspätung] verzeihen. Ich war Sonntag morgen mit meiner Tante in der Kirche, um Herrn Monnot (sic), dem vortrefflichsten Pastor von Paris, zuzuhören. Ich war von seiner Rede sehr angetan, sie war sehr schön, und ich habe mir vorgenommen, dir eine Kostprobe der Predigt dieses Landes zukommen zu lassen. ...“
Leider ist die Zusammenfassung verloren gegangen. In ihrem Notizbuch vom Juni erwähnt Fräulein Devillas nochmals Jean Monod:
„Saint-Thomas-du-Louvre (Saint-Louis) wurde den Reformierten für ihre Gottesdienste zur Verfügung gestellt. Diese Kirche ist sehr klein, und ihr Inneres mißfällt mir. Die Tatsache, daß Männer und Frauen vermischt sind, in einem Ort, der ausschließlich dazu bestimmt ist, das Wort des Herrn zu hören, scheint mir zumindest unnötig, und ganz und gar im Widerspruch zum Geist der Andacht, die jeden Teilnehmer erfüllen sollte; denn wer von uns kann schon sagen, daß er nie verspürt hat, wie schnell der Geist ... Hier habe ich Herrn Meonnod (sic), den bedeutendsten unter den Pastoren der Pariser Protestanten, sprechen gehört. Ich habe seine weisen Darlegungen und die reine Moral, die sie vermitteln, sehr genossen. Es ist nur schade, daß sein Redefluß die gute Wirkung, die seine Worte ausüben, nicht stützt.“
Quelle: Bulletin de la société de l’histoire du protestantisme, April-Juni 1936, p. 143

Auch auf meiner Adolphe Monod Website veröffentlicht (hier).

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